Gaia-X

Foto von Guillaume Périgois auf Unsplash
Die Rede ist vom größten Datenökosystem Europas. Doch was steckt eigentlich dahinter?
Wer?
Gaia-X ist ein Europäisches Projekt, das den Aufbau des größten Datenökosystems Europas koordiniert. Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Forschung, Industrie, Rechtssprechung und Regierungen aus Europa und weltweit arbeiten zusammen an einem föderierten, sicheren Dateninfrastruktur-Ökosystem. [1]
Ihre Mitglieder entwickeln zusammen die De-Facto Standards der neuen europäischen Datenökosysteme, die die EU Kommission in ihrer Datenstrategie 2020 beschrieben hat.
Dabei wurden Ökosysteme für folgende Bereiche gebildet:

In jedem der Ökosysteme gibt es wiederum Datenraum-Projekte, die von Gaia-X gefördert werden.
Wo?
Die Initiative wird von der Gaia-X European Association for Data and Cloud AISBL (Französisch: “association internationale sans but lucratif“), einem gemeinnützigen Verein nach Belgischem Recht, geführt und mit europäischen Mitteln gefördert. [2]
Zusätzlich dazu gibt es Gaia-X Hubs in aktuell 19 Ländern:
Österreich, Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien, Japan, Luxemburg, Niederlande, Polen, Portugal, Rumänien, Slowakei, Slovenien, Südkorea, Spanien, Ungarn und den USA.
Die Hubs sollen den Datenraum-Initiativen in ihren Ländern zur Seite stehen, und arbeiten mit den lokalen Behörden und Ministerien zusammen, und beraten diese, wie die Ideen von Gaia-X die Länder in ihren politischen Strategien unterstützen können.
Darüber hinaus sollen sie für ihren Standort spezifische Herausforderungen identifizieren, Gaia-X Services hosten, Projekte koordinieren und die Entwicklung der Projekte beschleunigen. [4]
Was?
Mit dem sogenannten Trustframework hat Gaia-X ein Konzept erstellt, das Sicherheit und Datensouveränität im ganzen Ökosystem sicherstellen soll. Die darin definierten Anforderungen müssen von den einzelnen Projekten erfüllt werden, um vollständig kompatibel zu sein. [3]
Die Kompatibilität mit Gaia-X sichert finanzielle Förderung sowie öffentlich wirksame Bewerbung durch die AISBL, ermöglicht aber vor allem die Interoperabilität der Datenräume.
Aktuell fördert Gaia-X 16 Leuchtturmprojekte, darunter drei Datenräume im Bereich Manufacturing: Accurate, Data4Industry-X, und das European Production Giganet (EuProGigant). Darüber hinaus sind einige Datenraum-Projekte bereits live gegangen, aber ebenfalls mit Gaia-X kompatibel (z.B Catena-X oder der Agdatahub). [5][6]
Leuchtturmprojekte
Diese Leuchtturmprojekte sind aktuell:
Accurate: Manufacturing
Data4Industry-X: Manufacturing
EuProGigant (European Production Giganet): Manufacturing
Cooperants: Luft- und Raumfahrt
Boot-X: Infrastruktur & Technologien
Structura-X: Cloud Services
Dynamo: Cloud Services
Sovereign Cloud Stack SCS: Cloud Services
SCSN (smart connected supplier network): Elektronikbranche & Zulieferer
Eona-X: Mobilität, Transport & Tourismus
Gaia-X 4 Future Mobility: Mobilität & Transport
Mobility Data Space: Mobilität
Energy data-X: Energie
Omega-X: Energie
EuroDaT: Finanzen
HEALTH-X dataLOFT: Gesundheit & Medizin
TEAM-X: Gesundheit & Medizin
PROMETHEUS-X: Bildung [6]
Pontus-X: Bereichsübergreifendes Ökosystem
Weitere Informationen
Factsheet des Gaia-X Hub Germany
Das Gaia-X Hub Germany hat 2023 ein Factsheet “Was ist Gaia-X?” veröffentlicht: zum Factsheet
Quellen
Website von Gaia-X, Vision & Mission
Website von Gaia-X: Association
Gaia-X Trustframework, Version 22.10
Website der Gaia-X Hubs: "who we are"
Gaia-X: “Endorsed Projects” Flyer
Website von Gaia-X: Lighthouse-Projects